FIRE-Treff zum Thema:
„DIN SPEC – Standardisierung bei DIN und Ansätze für die Normung besser recyclingfähiger Produkte“
Vortrag: Frau Leipprand, So-Jin Kim DIN e.V. Berlin
Ort: TU BAF, INEMET (Prof. Stelter)
In ihrem Vortrag stellten die beiden Vertreterinnen der DIN e.V. Berlin zunächst die Institution DIN vor und gingen auf das prinzipielle Anliegen sowie die Vorteile einer Normung allgemein sowie im speziellen von Recyclingprodukten ein. Im Weiteren erfolgte eine Vorstellung der verschiedenen DIN-Arbeitskreise in denen eine Mitwirkung an verschiedenen Standardisierungsvorhaben im Umwelt-/Abfallbereich erwünscht ist. Hierbei ging Frau Leipprand insbesondere auf die Möglichkeiten ein, die die Erarbeitung von DIN SPEC Standards und das Förderprogramm DIN-Connect 2019 bieten.
In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass die Recyclingphase am Ende des Lebenszyklusses (Life Cycle) für die Hersteller von technischen Gebrauchsgütern nur eine geringe Bedeutung hat, weil das überwiegende ökologische Einsparpotential in der Gebrauchsphase gesehen wird (s. Beispiel Altfahrzeuge). Recyclingaspekte finden aus diesem Grunde bei der Produktentwicklung seit vielen Jahren zu wenig oder keine Beachtung, weshalb letztlich auch ein Recycling für kritische Verbundmaterialien nach dem jetzigen Stand kaum noch möglich ist. Hinzu kommt, dass ein Großteil der Hersteller/Entwickler mittlerweile im asiatischen Raum ansässig ist und ein überwiegend ökonomisches Optimum gemäß Pflichtenheft sucht. Dabei kann auch auf das z.T. unvernünftige Konsumverhalten der Bürger (die Diskussionsteilnehmer eingeschlossen) vertraut werden. Letztendlich bleibt nur die Intervention des Gesetzgebers, um die Entwicklung nicht recycelbarer Produkte zu verhindern bzw. die konsequente Einpreisung der Recyclingkosten in den Verkaufspreis (s. Modell Niederlande: ARN). Hierbei werden bei Neuwagen ca. 100 € Aufschlag für das Recycling eingesammelt und einem Recyclingverband (ARN) zugeführt, der das Recycling organisiert und z.T. auch geeignete moderne Anlagen aufbaut. Ein ähnlich gelagertes System wäre sicher auch für Deutschland sinnvoll. Würde ein Automobilverkäufer beispielsweise für ein Fahrzeug mit CFK-Karosse einen um 5000 € höheren Preis verlangen, könnte dies mit Sicherheit ein Umdenken einleiten.
FIRE regte des Weiteren die gemeinsamen Bemühungen von Lampenherstellern und -verwerten an, diesbezüglich neue Standards für Entwicklung, Produktion und Verwertung zu entwickeln. Insbesondere die modernen LED-Lampen könnten ein geeignetes Versuchsfeld zur Erprobung einer solchen Vorgehensweise darstellen.
Der Vortrag von Frau Leipprand ist DIN e. V. ist auf der Homepage verfügbar.